
Seit jeher begleitet Duft den Weg des Menschen.
Erst die Kreuzfahrer brachten diesen Brauch nach Europa, indem sie kostbare Aromen aus dem Osten via Genua und Venedig importierten. Mit der Entdeckung Amerikas kamen dann neue Duftpflanzen über Spanien auch nach Italien.
Die Renaissance war die goldene Epoche der Parfümeriekunst, insbesondere am florentinischen Hof der Medici. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte Italien – v. a. die Städte Venedig und Florenz – die führende Position in der Parfümkunst inne. Florenz wurde sogar zum führenden Zentrum ganz Europas. Als 1530 Caterina de’ Medici den Thronfolger Frankreichs, Heinrich II., heiratete und zum Hof nach Paris übersiedelte, brachte sie die besten florentinischen Chemiker mit – und exportierte so die florentinische Parfümkunst.
Die beliebtesten und wirkungsvollsten Düfte wurden aus tierischen Substanzen gewonnen. Sehr kostbar war die „Ambra Odorifera“, hergestellt aus dem Darminhalt eines Pottwals. Auch Moschus wurde verwendet – er stammt aus den peri-umbilikalen Drüsen einer asiatischen Bergziegenart.
Diese anfangs ungewohnten Gerüche vermischte man mit großen Mengen Gewürzen und Kräutern, bis sie angenehm und äußerst langanhaltend wurden.
Daneben spielte auch die Extraktion von Blüten und Pflanzen eine Rolle – Düfte, die angenehmer in der Wahrnehmung waren. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Botanik und die Anlage von Gärten für neue Pflanzenarten führten zur Verbreitung natürlicher Düfte.
Alle Herrscher der Medici-Familie widmeten sich der Botanik und sorgten für neue Pflanzen, aus denen man Gewürze und Essenzen gewann.
Lorenzo der Prächtige, nach Mitte des 15. Jh., war einer der ersten, der Kräuter studierte. In dieser Zeit entstand das „Ricettario fiorentino“, ein florentinisches Arzneibuch, das bedeutende Rezepturen für Parfümerie und Kosmetik enthielt.
Cosimo I. gründete 1544 in Pisa den ersten botanischen Garten der Welt, 1556 folgte in Florenz der „Giardino dei semplici“, ein Garten für botanische Sammlungen, Heilkräuter, Blumen und Zitruspflanzen der Medici.
Auch Francesco I., Cosimos Sohn, interessierte sich sehr für Botanik und schuf sogar einen hängenden Garten mit Blumen an der Loggia dei Lanzi auf der Piazza della Signoria.
Der uneheliche Sohn Francescos, Don Antonio de’ Medici, setzte die Parfümkunst am stärksten fort. Als Liebhaber der Botanik und Alchemist experimentierte er mit Heilkräuter-Rezepturen aus dem „Giardino dei semplici“, mischte sie mit Mineralpulvern und Essenzen.
1613 ließ Cosimo II. im Boboli-Garten ein Heckenlabyrinth und einen neuartigen Garten anlegen. Er führte kräftige Duftessenzen und Parfüms aus Spanien ein.
Ferdinando II. unterstützte die traditionsreiche Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Novella, die sich seit dem 13. Jh. über Italien hinaus für ihre Heilmittel und Duftwässer einen Namen gemacht hatte. Unter seiner Schirmherrschaft erhielt sie den Ehrentitel „Fonderia di Sua Altezza Reale“ und öffnete sich 1612 der Öffentlichkeit – und besteht bis heute.
Ferdinand II. und sein Sohn Cosimo III. intensivierten die Pflanzenstudien und förderten die Duftkultur so stark, dass es Mode wurde, für jede Person ein individuelles Aroma zu mischen. Auch Vittoria della Rovere, Gemahlin Ferdinands II., liebte kräftige tierische Düfte und stellte sie selbst her – oft gemeinsam mit ihren Schwägern, den Kardinälen Giovan Carlo und Leopoldo.
Kardinal Giovan Carlo bewahrte seine Duftessenzen stolz in seinem „Armadino degli odori“ auf.
Cosimo III. war schon in jungen Jahren fasziniert von Botanik und Medizin. Auf Reisen sammelte er neue Pflanzen und Gewürze, brachte sie nach Florenz und ließ sie in Boboli und den Landgütern pflegen – er war selbst aktiv dabei! Er studierte ihre Wirkungen und sammelte sein Wissen im Austausch mit dem Naturforscher Francesco Redi, dessen wissenschaftliche Werke auf Erkenntnissen aus den Medici-Gärten und -Apotheken beruhten.
Im 17. Jahrhundert war Parfüm weit mehr als Körperhygiene – es wurde zum Statussymbol. Höfe wurden zu Gewächshäusern für duftende Extrakte – von tierischen Essenzen bis Blütendestillaten. Diese wurden in Räumen vernebelt, auf Gegenstände oder Speisen gesprüht – in Getränken sogar zur Stimulation von Geruch und Geschmack.
Ecco perché ancora oggi Firenze ospita una tradizione secolare, portata avanti da grandi profumieri internazionali. Non resta che abbandonarsi ai sensi e andare alla scoperta di queste essenze in giro per la città!