Was man im Museo Nazionale del Bargello findet

Auf unseren Touren zeigen wir euch gerne weniger bekannte Orte unserer geliebten Stadt Florenz. In der Route, die Michelangelo gewidmet ist, haben wir neben den bekanntesten Museen mit ikonischen Werken wie dem David auch einen Halt im Bargello eingeplant. In einem eindrucksvollen mittelalterlichen Palast beherbergt dieses Museum eine vielfältige Sammlung von Kunstwerken aus den verschiedensten Orten, Epochen und Kulturen, verteilt auf drei Etagen. Vom Mittelalter bis zum Barock, von der islamischen Welt bis zum Westen entfaltet sich hier ein großer Kunstschatz, der es jedem Besucher – vom einfachen Kunstliebhaber bis zum erfahrenen Sammler – ermöglicht, sich mit Skulpturen, Gemälden und Kunstobjekten von großem Wert auseinanderzusetzen: ein Erbe, das von Meisterwerken der Bildhauerei über Rüstungen und Schmuck bis hin zu Majoliken reicht – in einer großen Vielfalt an Techniken, Ausdrucksformen, Materialien und Größen. Der Reiz und die Originalität des Bargello liegen genau in dieser außergewöhnlichen Bandbreite an Werken, die den Palast seit Mitte des 19. Jahrhunderts füllen.

Was es im Bargello zu sehen gibt

Im Jahr 1865 wurde das Gebäude als erstes Museum des neuen Königreichs Italien eröffnet. Aus den Uffizien gelangte eine großartige Sammlung von Skulpturen hierher, darunter Werke von Michelangelo Buonarroti, Andrea Verrocchio, Benvenuto Cellini und Donatello. Diese Schätze der Renaissance bilden das Herzstück der Sammlung, die durch eine wunderbare Reihe von kleinen Bronzefiguren ergänzt wird – eine im 16. Jahrhundert besonders geschätzte Kunstform, die an die Pracht der Wunderkammern und Fürstenkabinette erinnert.

Nicht nur Skulpturen

Ebenfalls aus den Uffizien stammt ein Teil der angewandten Kunstsammlung, die dank der Schenkungen der Familien Conti, Ressman und Franchetti erheblich erweitert wurde. Besonders hervorzuheben ist das Vermächtnis von Louis Carrand aus dem späten 19. Jahrhundert, das über 265 Elfenbeinarbeiten vom 5. bis zum 17. Jahrhundert umfasst und einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Elfenbeinschnitzerei gibt. Auf dem Rundgang durch das Museum stößt man auf einen seiner bemerkenswertesten Räume, der historischen Jagd- und Prunkwaffen gewidmet ist – viele stammen aus der Medici-Waffenkammer und dem „Guardaroba“ des Palazzo Vecchio. Ebenso reichhaltig und faszinierend ist der Bereich mit dem Münzkabinett, das auf Sammlungen der Medici und der Habsburger-Lothringer zurückgeht: Rund 1000 der über 25.000 erhaltenen Stücke sind im Bargello zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist auch die Sammlung von Majoliken – vielfältig und farbenfroh –, mit Amphoren, Tellern und Krügen, darunter ein besonders schöner Kernbestand aus den Werkstätten von Urbino. Durch zahlreiche öffentliche und private Leihgaben und Schenkungen – wie vom Staatsarchiv oder der Münzprägeanstalt – erhielt das Museum außerdem eine Sammlung von Siegeln und Münzen. Zur Zeit der italienischen Einigung kamen auch wertvolle glasierte Terrakotta-Stücke aus der Werkstatt der Familie Della Robbia hinzu.

All diese Werke – mit ihrer Geschichte und Einzigartigkeit – machen das Bargello Museum zu einem der spektakulärsten Orte in Florenz, den man bei einem Besuch der Stadt auf keinen Fall verpassen sollte!